Oberösterreichischer Mariazellerweg
Auf wanderbaren Pilgerwegen von Linz nach Mariazell
Auszeit für Sinn und Seele
Der OÖ Mariazellerweg verläuft vom Pöstlingberg in Linz über das Stift St. Florian, Steyr, überschreitet kurz vor Waidhofen an der Ybbs die NÖ Landesgrenze, und durchläuft "das Land der Schwarzen Grafen" - die Eisenstraße Niederösterreich -, um schließlich ins alpine Mostviertel mit dem Ötscher und den Ötschergräben zu gelangen. Nach acht eindrucksvollen Etappen in herrlicher Natur- und Kulturlandschaft wird Mariazell erreicht.
Info und Beratung: www.mostviertel.at/oberoesterreichischer-mariazellerweg
Pfarrkirche zum Hl. Johannes der Täufer
Das Langhaus, mit dessen Bau wohl bald nach 1466 begonnen wurde, ist eine dreischiffige, vierjochige Halle mit prächtigem Netzrippengewölbe auf sechs Achteckpfeilern, deren Seitenflächen stark konkav ausgenommen sind. Das zweite Joch der Seitenschiffe erweitert sich im Süden und Norden durch je einen kapellenartigen Anbau. Im letzten Joch ist eine große Westempore mit reicher Maßwerkbrüstung positioniert, die an den Seitenwänden noch weiter vorgezogen ist und unter der Empore ein schwungvolles Sternrippengewölbe besitzt.
Ein Triumphbogen führt zu dem schon 1419 geweihten, um zwei Stufen erhöhten Ostchor, der aus einem Kreuzrippenjoch und 5/8 Schluss besteht. Links ist eine Doppelkapelle an den Chor angebaut. Ihr Untergeschoss diente wohl einmal als Karner (Beinhaus) und beherbergt heute die Sakristei. Das Obergeschoss öffnet sich als Oratorium in einem Spitzbogen zum Chor und ist mit reichem Netzrippengewölbe ausgestattet. Der hohe und helle, unwahrscheinlich dynamisch wirkende Kirchenraum, mit seinen meist kurvigen Netzrippengewölben und reizvollen Durchblicken zu den brillant durchgebildeten Kapellenanbauten und Emporen, bildet mit der vornehmlich barocken Einrichtung eine künstlerisch außergewöhnliche Synthese.
Kirchenausstattung: Der um 1740 für die Klosterkirche der Kartäuser in Gaming entstandene wertvolle Marmorhochaltar, wurde nach deren Auflösung 1782 nach Ybbsitz übertragen. Der ursprünglich höhere Säulenaufbau mit Gebälk, Baldachin und Umgangsportalen, umrahmt das Hauptbild der thronenden Gottesmutter in der Herrlichkeit der Heiligen. Am Oberbild findet sich eine Darstellung der Heiligsten Dreifaltigkeit. Beide Bilder stammen von Andrea Celesti, der auch für die Kartause Mauerbach das Hochaltarbild schuf. Am Triumphbogen stehen in zwei baldachingezierten Steintabernakeln Plastiken der Heiligen Rochus und Sebastian (E. d. 16. Jh.). Der um 1680 entstandene linke Seitenaltar gehörte der Barbarabruderschaft und zeigt am Hauptbild nicht nur die Heilige, sondern um sie auch die Mitglieder der Bruderschaft.
Der zeitgleiche, ähnlich gebaute Altar in der südlichen Marienkapelle besitzt eine spätgotische Marienstatue. Über der Eingangshalle (per Emporenstiege erreichbar) befindet sich eine weitere, sternrippengewölbte Kapelle, die früher den Seitenstettner Äbten vorbehalten war.
Ihr frühbarocker Altar (um 1650) ist der Älteste der Kirche und heute mit einer Statue des Kirchenpatrons Johannes der Täufer sowie einem Bild des Bauern- und Schmiedepatrons Leonhard geziert. Aus der Erbauungszeit der Kirche stammt noch die Steinkanzel, während die gegenwärtige Orgel - ein rein mechanisches Werk mit 16 Registern für zwei Manuale und Pedal - erst 1972 aufgestellt wurde.
Pfarrkirche Maria Seesal
Etwa
7 km östlich des Marktes Ybbsitz liegt im engen Tal der Schwarzois in
idyllischer Berglandschaft Maria Seesal.
Den
Grundstein für die Wallfahrtskirche zur Himmelfahrt Unserer Lieben Frau, die
sich in reizvoller Lage über der Krumpmühle erhebt, legt am 22. August 1904 der
Sonntagberger Superior P. Pius Strasser. Gebaut wurde die zweitürmige Kirche
von Maurermeister Hummer aus Zell an der Ybbs und Zimmermeister Luger aus Waidhofen.
Am 5. September 1906 konnte P. Pius Strasser die Wallfahrtskirche weihen.
Ursprungskapelle
Auf halber Höhe des steilen Felsens liegt die 1871 erbaute Ursprungskapelle der Gottesmutter. Der schlichte neubarocke Bau ist zweijochig und besitzt im Inneren ein Kreuzgratgewölbe. Zwei Inschriften auf ovalen Blechtafeln erinnern an die Errichtung der Kapelle durch Franz und Barbara Lampesberger und an die Weihe des Gotteshauses.